Transplantation (LTX oder OLT)

Eine Lebertransplantation kann eine letzte Möglichkeit sein, Patienten zu heilen deren Leber so schwer geschädigt ist, dass sie ihre Stoffwechsel-Funktionen nicht mehr erfüllen kann. Ein Leberversagen – sowohl plötzlich auftretend wie auch langsam fortschreitend - ist lebensbedrohlich. Chronische Lebererkrankungen, Gallenwegerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, akutes Leberversagen meist durch Substanzen, die für die Leber giftig sind und nicht zu weit fortgeschrittener Leberkrebs sind die häufigsten Erkrankungen, die eine Lebertransplantation erforderlich machen. In der Schweiz werden jährlich etwa 100 Lebertransplantationen durchgeführt. Die Vorbereitungen und Abklärungen der Patienten vor der Aufnahme auf die Transplantations-Warteliste sind aufwendig und werden durch ein Team aus zahlreichen Ärzten der verschiedensten Fachgebiete (Hepatologie, Chirurgie, Anästhesie, Psychiatrie und weitere) begleitet.

Kriterien für eine Lebertransplantation

Leider kann in der Schweiz nicht jeder Patient auf der Warteliste auch eine Transplantatleber erhalten. Es gibt dafür zu wenige verfügbare Organe. Manche Patienten versterben auf der Warteliste, weil es für sie nicht rechtzeitig ein Transplantat gibt.

Eine Lebertransplantation kann nicht immer durchgeführt werden, auch wenn ein entsprechendes Organ verfügbar wäre. Im Falle einer Blutvergiftung (Sepsis), einer anderen Krebserkrankung, die nicht (nur) die Leber betrifft, einer fortgeschrittenen Herz- oder Lungenerkrankung oder einer voll ausgebildeten AIDS-Erkrankung wird eine Lebertransplantation nicht vorgenommen.
Bei Patienten mit Thrombose des gesamten Pfortadersystems, bei fortgeschrittener Mangelernährung oder zusätzlichen schweren Organerkrankungen, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, HIV-Positivität kann eine Lebertransplantation ebenfalls schwierig sein.

Für die «Verteilung» der Spenderorgane wird eine nationale Lebertransplantationswarteliste geführt. Auf dieser Warteliste werden die Patienten nach dem MELD Score (Model for End Stage Liver Disease) priorisiert. Dies soll dafür sorgen, dass jeweils der am schwersten erkrankten Patienten als erster ein Organangebot erhält.

Ein Patient wird dann auf die Warteliste gesetzt, wenn er/sie die erforderlichen Kriterien erfüllt und in absehbarer Zeit eine Transplantation brauchen wird. Bei Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung wird anhand der Blutwerte das Risiko ermittelt, innerhalb der nächsten drei Monate zu sterben, ohne neue Leber. Ist das Risiko gross, steigt die Chance auf eine Organtransplantation.

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