Leberschäden durch Gewerbetoxine
Verschiedene der Chemikalien, die in der Industrie, in der Landwirtschaft und im Haushalt angewendet werden, können potentiell einen Leberschaden verursachen. Aus der chemischen Industrie ist unter anderem Vinylchlorid schädlich, das zur PVC-Herstellung verwendet wird und Dioxine sind bekannt geworden wegen dem Sevesounglück. Landwirte sind Pestiziden, Insektiziden und Fungiziden ausgesetzt, wovon einige leberschädigend sind. Zu nennen sind halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, Cadmium und Dimethylnitrosamin. Nicht alle vergiften die Leber, manche sind für Hirn, Herz oder andere Organe schädlich.
Welchen Mitteln jemand ausgesetzt ist, kommt auf die Tätigkeit an. So haben Winzer beispielsweise ein Gesundheitsrisiko wegen dem Einsatz von Arsen.
Es gibt keine Zahlen dazu, wie häufig Leberschäden auf Gewerbetoxine zurückzuführen sind.
Prävention
Im Umgang mit Chemikalien sollten beim Arbeitgeber Informationen eingeholt und entsprechende Schutzmassnahmen getroffen werden. Was den Privatgebrauch von zum Beispiel Terpentinersatz, Petroleum, Klebern, Lacken und Farben betrifft, gilt es vorsichtig zu sein.
Besteht der Verdacht auf eine Leberschädigung durch Gewerbetoxine, lässt sich der/die Betreffende besser ärztlich abklären. Sollte sich der Verdacht bestätigen, sollte eine Meldung an die kantonale Industrie- und Gewerbeaufsicht gehen.
Behandlung
Das Wichtigste bei bestehendem Leberschaden, ist, sich von Toxinen fernzuhalten (Arbeitsbereichswechsel) oder die Belastung der Leber zu reduzieren, indem z.B. das Arbeitspensum reduziert wird oder adäquate Schutzmassnahmen getroffen werden. Mit diesen Vorkehrungen kann ein weiterer Leberschaden eingeschränkt und möglichst vermieden werden. Ein bestehender Schaden der Leber kann nicht mit einem Medikament geheilt werden. Eine gesunde Lebensweise unterstützt eine mögliche Regeneration, die in einigen Fällen zustande kommt. Treten im Zusammenhang mit dem Leberschaden Komplikationen auf, kann diesen mit Medikamenten entgegengewirkt werden. Ist die Situation lebensbedrohlich, bleibt die Hoffnung auf eine Lebertransplantation.