Hepatische Enzephalopathie (HE)

Ist die Leber, bedingt durch eine Erkrankung, ausserstande Giftstoffe herauszufiltern, die beispielsweise bei der Verdauung entstehen, gelangen diese über das Blut in das Gehirn. Die HE ist eine Hirnerkrankung, die durch diesen Vergiftungsprozess geschieht. Das hat eine Reihe von Störungen zur Folge.

Symptome

Wie auch bei anderen Erkrankungen oder Mangelerscheinungen sind Menschen mit HE leicht reizbar und haben Konzentrationsschwierigkeiten. Für eine HE typischere Symptome sind ein krakeliges Schriftbild, eine undeutliche Sprache und Schwierigkeiten mit Zahlen. Dringend sollte schon im Frühstadium überprüft werden, ob die Fahrtauglichkeit noch vorhanden ist.

Schreitet die HE weiter voran, sind übliche Symptome Depressionen, Verwechslungen von Alltagsgegenständen, Schläfrigkeit und Apathie, die im schlimmsten Fall in ein Koma führen kann.

Ursachen

Einer HE geht eine fortgeschrittene Lebererkrankung voraus. Erst wenn die Leber in ihrer Funktion der Entgiftung versagt, also insbesondere im Zirrhosestadium, besteht die Gefahr eine HE zu bekommen.

Prävention und Behandlung

Menschen mit einer chronischen Lebererkrankung tun gut daran, ihren Ammoniakspiegel überprüfen zu lassen. Fallen den Betroffenen oder den Angehörigen oben beschriebene Symptome auf, ist das ein wichtiges und ernstzunehmendes Anzeichen einer HE.

Medikamente wie Ornithin-Aspartat und Lactulose helfen dem Körper beim Entgiften und wirken abführend. Das Antibiotikum Rifaximin hilft gegen bakterielle Infektionen und verhindert Magenblutungen. Die Einnahme von Zink- oder Vitamin-B12-Präparaten kann bei vorliegendem Mangel die Symptome lindern. Im Endstadium ist für eine Besserung eine Lebertransplantation nötig.

Die wichtigsten Laborwerte der Leberpatienten - verständlich erklärt
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