Aszites
Der Aszites ist die Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle. Am häufigsten kommt Aszites als Komplikation der Zirrhose vor, besonders wenn die unterliegende chronische Lebererkrankung unbehandelt bleibt. Manchmal kann Aszites auch bei Tumoren der Bauchorgane vorkommen. Aszites kann behandelt werden und je nach Schweregrad, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Aszites ist an sich nicht lebensgefährlich, aber die Flüssigkeit im Bauch erhöht den Druck nicht nur auf die Leber selber, sondern auch auf andere Organe, wie die Niere, die Milz, der Darm und die Bachspeicheldrüse. Ausserdem, eine Infektion der Aszitesflüssigkeit durch Bakterien kann gefährlich sein und muss unverzüglich behandelt werden.
Ursachen des Aszites
Aszites entsteht, wenn die Leberfunktion sich verschlechtert. Zum Beispiel, wenn die Lebergrunderkrankung nicht behandelt wird (antivirale Behandlung bei Virushepatitis, Abstinenz bei Alkohol Lebererkrankung, Gewichtverlust bei Fettlebererkrankung). Wenn die Entzündung in der Leber und die Vernarbung zunehmen, kann das Blut nicht mehr regelrecht durch die kleine Leberblutgefässe fliessen. Dies führt zu einem Anstieg des Blutdrucks in der Pfortader und dadurch kann sich der Aszites bilden. Aszites kann auch die Folge eines Lebertumors oder einer Thrombose (Bildung eines Blutgerinnsels) in der Pfortader sein.
Symptome
Am Anfang macht ein Aszites kaum Symptome, weil die Menge der Flüssigkeit im Bauch sehr klein ist. Wenn aber das Volumen zunimmt, steigt der Druck und der Bauch wird grösser und schwerer. Normalerweise macht der Aszites keine Schmerzen, obwohl manchmal der Druck im Bauch störend sein kann, besonders weil das Atmen etwas schwieriger wird. Wegen des erhöhten Druckes können Brüche in der Bauchwand entstehen, am Nabel oder im Bereich der Leiten sich entwickeln. Eine Infektion des Aszites äussert sich ohne besondere Symptome, ab und zu mit Fieber, aber kann sehr gefährlich sein und muss mit Antibiotika behandelt werden.
Diagnose
Aszites äussert sich zuerst mit einer Gewichtzunahme, die auch mit einer Schwellung der Beine verbunden sein kann. Wenn die Aszitesmenge klein ist, kann man nur mit einer Ultraschalluntersuchung die Flüssigkeit in der Bauchhöhle sehen. Wenn der Aszites zunimmt, wird der Bauchumfang grösser und die Patienten spüren einen zunehmenden Druck im Bauch. Ausserdem ist die Flüssigkeitansammlung leicht zu sehen und die eventuellen Brüche der Bauchwand werden grösser.
Behandlung
Es ist besonders wichtig, die Ursache der Lebererkrankung zu behandeln. Das bedeutet, dass die Patienten auf keinen Fall Alkohol trinken sollen, und, dass Medikamente gegen die Viren der Hepatitis eingenommen werden.
Danach ist es sehr wichtig wenig Salz zu essen, weil das Natrium (eine Zutat des Kochsalzes) die Bildung vom Aszites stark fördert.
Wenn eine salzarme Diät nicht reicht, können in Absprache mit einem Leberspezialist, Medikamente eingenommen werden, die die Wasserausscheidung durch die Niere erhöhen (Diuretika).
In seltenen Fällen, wenn die Diuretika nicht gut genug wirken, muss die Aszitesflüssigkeit wiederholt punktiert werden. Wenn es soweit kommt, werden auch spezielle Behandlungen evaluiert, wie die Einlage eines TIPS (transjugular intrahepatic portosystemic shunt), die Implantation einer Aszitespumpe (Alfapumpe), die Einlage einer Drainage (PleurX), oder auch in ganz speziellen Situationen, eine Lebertransplantation.
