LAL-D
LAL-D (Lysosmal Acid Lipase Deficiency / Lysosomale saure Lipase-Defizienz) ist eine vererbbare Stoffwechselkrankheit, bei der das LAL-Enzym nicht vorhanden ist. Bei einem LAL-Mangel werden Fette nicht abgebaut, sondern lagern sich in Körperzellen ab. Das führt zu Schäden an Leber, Milz, Herz, Magen und Darm.
Ursachen für eine LAL-D
LAL-D ist vererblich und beinhaltet eine Veränderung im LIPA-Gen.
Symptome
Im Herz-Kreislauf-System stellt man einen Anstieg des schlechten Cholesterins (LDL), eine Reduktion des guten Cholesterins (HDL) und eine beschleunigte Atherosklerose fest. Auch ein Anstieg der Leberenzyme und eine Hepatomegalie sind zu beobachten. Die Krankheit kann in jedem Alter ausbrechen. Bei Säuglingen sind die Symptome Durchfall, Wachstumsstörungen, Leberfibrose und Leberzirrhose.
LAL-D führt dazu, dass Cholesterin und andere Fette in den Lysosomen ansammeln, da das Enzym LAL nicht ausreichend vorhanden ist, um sie abzubauen. Dies führt zu einem Mangel an freiem Cholesterin in der Zelle, was den Körper dazu veranlasst, die Cholesterinsynthese zu erhöhen. Dadurch steigen besonders LDL-Cholesterin und Triglyceride im Blut an, was als Dyslipidämie bezeichnet wird. Diese erhöhten Blutfettwerte können verschiedene Organe und Gefässe betreffen, insbesondere Leber und Milz. Die vergrösserte Leber und Milz, zusammen mit erhöhten Fettwerten, ähneln dem Bild von nicht-alkoholischen und alkoholischen Fettlebererkrankungen, die jedoch häufiger vorkommen und mit Adipositas, Diabetes und metabolischem Syndrom oder Alkoholkonsum in Verbindung stehen. Häufig bleibt die Krankheit unentdeckt, weil sie nicht erkannt wird.
Die vergrösserte Milz kann zu Veränderungen im Blutbild führen, einschliesslich Mangel an Blutplättchen und roten Blutkörperchen. Es kann eine Leberzirrhose auftreten. LAL-D kann auch das Herz-Kreislauf-System schädigen, da sich Fette in den Zellen der Blutgefässe ansammeln, was das Risiko von Arteriosklerose, Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall erhöht. Im Magen-Darm-Trakt können Beschwerden wie Magenschmerzen, Durchfälle, Erbrechen und bei Kindern Wachstumsstörungen auftreten.
Diagnose
Hinweise auf LAL-D können nicht-erklärbare Ursachen einer Fettleber sein. Erhöhte Leberwerte GOT und GPT im Blut sowie hohe Gesamtcholesterinwerte, erhöhtes LDL-Cholesterin und erniedrigtes HDL-Cholesterin können auftreten. Die Defizienz des LAL-Enzyms kann durch einen einfachen und verlässlichen Bluttest nachgewiesen werden. Ist die Aktivität des LAL niedrig, ist das ein starkes Indiz für eine LAL-D. Zur Bestätigung kann ein Gentest gemacht werden.
Behandlung
Die Erkrankung ist lebensgefährlich. LAL-D wird mit einer Enzymersatztherapie mit Sebelipase alfa behandelt. Diese Therapie kann die Leberschäden rückgängig machen, den Fettstoffwechsel verbessern und die Gefässrisiken senken. Eine frühzeitige Anwendung der Enzymersatztherapie kann den Krankheitsverlauf mildern und verlangsamen. Bei rechtzeitiger Anwendung haben Kinder mit der schwersten Form von LAL-D heute Überlebenschancen.
Die Ernährung sollte umgestellt werden und fettreiche Nahrungsmittel vermieden werden.
Bei einer schweren Leberzirrhose kann eine Transplantation nötig werden.