Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) oder Leberkrebs ist ein bösartiger Lebertumor. Er entwickelt sich aus Leberzellen (Hepatozyten).

Ursachen für ein HCC

Das HCC entsteht am häufigsten in einer zirrhotischen Leber. Begünstigt wird seine Entstehung zudem durch die Virushepatitiden B und C, durch Hämochromatose, Androgene oder Aflatoxine, die von Schimmelpilzen gebildet werden.

Die Entstehung eines HCC kann unterschiedlich lange dauern. Bei einer Leberzirrhose können Jahre bis Jahrzehnte vergehen, bis sich ein HCC entwickelt. Der Leberkrebs kann jedoch schnell wachsen und innerhalb von Monaten oder wenigen Jahren tödlich verlaufen. Die Behandlungsmöglichkeiten und Überlebensaussichten hängen von Tumorstadium, allgemeinem Gesundheitszustand und Stadium der Lebererkrankung ab.

Symptome

Die Symptome sind sehr unterschiedlich und können von wenig Beschwerden zu Gelbfärbung, Übelkeit und Schmerzen führen. Personen mit chronischen Leberkrankheiten sollten regelmässig eine Bildgebung der Leber mittels Ultraschall oder MRT durchführen lassen. Der im Blut erhöhte Tumormarker AFP (Alpha-Fetoprotein) kann zudem auf ein HCC hinweisen.

Diagnose

Die Bestätigung der Verdachtsdiagnose erfolgt durch ein mit speziellem Kontrastmittel (Primovist) durchgeführtes MRT. In sehr seltenen Fällen ist zusätzlich eine Punktion des Tumors zur Untersuchung des Gewebes erforderlich.

Ein stark erhöhter AFP-Tumormarker ist zudem für das Vorliegen eines HCCs beweisend. Leberwerte, Blutgerinnung und ein Blutbild können zusätzliche Informationen zur Leberfunktion und zum allgemeinen Gesundheitszustand liefern.

Behandlung

Je nach Lage und Stadium des Tumors variiert der Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten. Im Frühstadium besteht oft die Möglichkeit einer Heilung, während in fortgeschrittenen Stadien das Wachstum lediglich kontrolliert und die Lebenszeit verlängert werden kann. Individuelle Beratung durch ein spezialisiertes Tumorboard in einem entsprechenden Zentrum ist für alle Patient:innen essenziell.

Die Behandlungsmöglichkeiten variieren stark. Im besten Fall kann das HCC durch eine chirurgische Entfernung (Resektion) des tumortragenden Leberteils beseitigt werden. Alternativ kann der Tumor auch durch lokale Verfahren zerstört werden, was bei sehr kleinen Tumoren ebenfalls zur Heilung führen kann. Bei auf die Leber begrenztem HCC sollte auch die Möglichkeit einer Lebertransplantation in Betracht gezogen werden, die gleichzeitig die verursachende chronische Lebererkrankung beseitigt.

Wenn eine Resektion oder Transplantation nicht möglich ist, kann das Krebswachstum durch lokale Verfahren für einen gewissen Zeitraum kontrolliert werden. Dazu gehören Radiofrequenz-Ablation (RFA), Mikrowellen-Ablation (MWA) oder die transarterielle Chemoembolisation (TACE). Auch kann eine stereotaktische Strahlenbehandlung (SBRT) eingesetzt werden.

Bei fortgeschrittenem HCC oder/und bei Metastasen in andere Organe stehen verschiedene systemische Therapien mit z.B. Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI), Antikörpertherapien und/oder Immuntherapien zur Verfügung. Neue Therapieansätze werden weiterhin in Studien erforscht.
In fortgeschrittenen Stadien der Zirrhose, insbesondere im Stadium Child-Pugh B, sind HCC-Therapien eingeschränkter. Im Endstadium der Zirrhose oder fortgeschrittenem Leberkrebs werden häufig nur noch die Symptome behandelt.