Gallensteine

Gallensteine sind vor allem in der Gallenblase zu finden. Grössenabhängig gelangen sie von dort auch in den Gallengang und können zu einem Abflusshindernis von sowohl Galle als auch von Bauchspeicheldrüsensekret werden. Gallensteine können sich sogar nach einer Gallenblasenentfernung in den Gallenwegen innerhalb und ausserhalb der Leber bilden. Ernährung, Gewicht und Bewegung haben einen starken Einfluss auf das Risiko für die Entstehung von Gallensteinen.

Gallenblasensteine müssen nicht zu Beschwerden führen, und nicht in jedem Fall muss die Gallenblase bei einem Steinleiden entfernt werden. Im Gegensatz hierzu erfordern Steine im Gallengang immer eine ärztliche Intervention.

Ursachen für Gallensteine

Die Leber produziert Gallenflüssigkeit, die für die Verdauung notwendig ist. Diese Flüssigkeit enthält hauptsächlich Wasser, Cholesterin, Phospholipide und Bilirubin. Die Galle gelangt über den grossen Gallengang von der Leber in den Dünndarm, genauer gesagt in den Zwölffingerdarm. Die Gallenblase, ein bewegliches Säckchen unterhalb der Leber, speichert einen Vorrat an zusätzlicher Galle. Nach fettreichen Mahlzeiten zum Beispiel zieht sich die Gallenblase zusammen und gibt die eingedickte gespeicherte Galle in den Gallengang und somit in den Dünndarm zur Unterstützung der Verdauung ab. Gallensteine entstehen durch eine Störung der Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit. Es gibt verschiedene Gallensteine: Cholesterinsteine, Pigmentsteine aus Kalzium und Bilirubinpigmenten und Mischformen.

Symptome

Die meisten Gallensteine in der Gallenblase verursachen keine Symptome und können über Jahre sogar Jahrzehnte unbemerkt bleiben. In solchen Fällen werden die Steine normalerweise nur ärztlich überwacht. Steine, die grösser als 3 cm sind, und symptomatische Gallensteine (Koliken, Schmerzen im mittleren und rechten oberen Bauchbereich, die in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen, begleitet von Schwitzen und Übelkeit) werden durch eine Entfernung der Gallenblase beseitigt. Kleine Gallenblasensteine können von selbst den Gallengang passieren und mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Diese Steine führen nicht selten zu Komplikationen, da sie ein Passagehindernis für die Galle und ggf. auch für das Bauchspeicheldrüsensekret darstellen. Während der Gallestau zu einer Entzündung der Gallenwege mit vorherigem Juckreiz oder Gelbsucht führt, kann Sekretstau der Bauchspeicheldrüsen zu einer lebensgefährlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) führen.

Diagnose

Eine Ultraschalluntersuchung reicht häufig, um die Diagnose zu stellen. Diese kann auch Veränderungen wie Gallenblasenpolypen oder eine Verdickung der Gallenblasenwände aufzeigen. Vor dem Ultraschall sollten Patient:innen nichts essen, um die Gallenblase gut mit Flüssigkeit zu füllen. Bei Bedarf können auch die Leber-, Pankreas- und Cholestasewerte zusätzlich untersucht werden.

Behandlung

Es werden nur Gallensteine behandelt, die symptomatisch, grösser als 3 cm sind oder zu Komplikationen führen. Die Standarttherapie ist die minimalinvasive chirurgische Entfernung der Gallenblase (laparoskopische Cholezystektomie). Die minimalinvasive Schlüsselloch-Operation reicht normalerweise aus. In seltenen Fällen kann jedoch eine offene Operation erforderlich sein. Nicht-chirurgische Verfahren werden nicht mehr angeboten, da sie bestenfalls unwirksam sind und damit Patient:innen gefährden.