Globaler Fettleber-Tag 2025 am 12. Juni: Lebergesundheit im Fokus

Am zweiten Donnerstag im Juni findet der Global Fatty Liver Day statt, der ehemals als International NASH Day bezeichnet wurde. Organisiert wird der Tag vom Global Liver Institute (GLI) und von zahlreichen Organisationen weltweit unterstützt.

Unter dem Motto «Jetzt handeln, heute screenen» («Act now, screen today») rückt der heutige Global Fatty Liver Day eine weit verbreitete, oft unterschätzte Gesundheitsbedrohung ins Rampenlicht: die Fettlebererkrankung, die in Ärztekreisen zunehmend als «steatotische Lebererkrankung (SLD)» bezeichnet wird. Der Tag soll auf diese stille Epidemie aufmerksam machen.

Was sind Fettlebererkrankungen?

Eine Leberverfettung entwickelt sich, wenn sich überschüssiges Fett in der Leber ansammelt. Fettlebererkrankungen umfassen ein breites Spektrum von Erkrankungsbildern, welche Millionen von Menschen weltweit betreffen.

MASLD ist ein Oberbegriff für Fettlebererkrankungen, welche durch Störungen im Stoffwechsel verursacht werden, z.B. Adipositas, Diabetes Typ 2 und schlechte Blutfettwerte. Die Abkürzung steht für «metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotischen Lebererkrankung». Nach Angaben des GLI leben etwa 30% der Weltbevölkerung mit einer Fettlebererkrankung, bei Erwachsenen mit Adipositas sei der Anteil mit 57,5% fast doppelt so hoch. Allein in den Vereinigten Staaten werden bis 2050 mehr als 122 Millionen Erwachsene betroffen sein, warnt das GLI. In Deutschland wird bis zum Jahr 2030 ebenfalls mit einer Zunahme der Fettlebererkrankungen auf 30% gerechnet.

Wenn sich die verfettete Leber zusätzlich entzündet, wird dies als MASH bezeichnet, eine metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis. Das Wort «Hepatitis» ist für Nichtmediziner verwirrend. Wichtig zu wissen: Hepatitis ist ein allgemeiner Begriff für Leberentzündungen. Es hat in diesem Fall nichts mit Infektionskrankheiten durch Hepatitisviren zu tun. Bei MASH ist der gestörte Stoffwechsel für die Leberentzündung, die Hepatitis verantwortlich.

Alkohol ist eine weitere mögliche Ursache für Fettleber. Besonders kritisch ist es, wenn übermässiger Alkoholkonsum mit anderen Stoffwechselursachen wie Diabetes und Übergewicht zusammenkommen. In dem Fall spricht man von MetALD, einer metabolischen Dysfunktion-assoziierten alkoholbedingten Lebererkrankung.

MASLD, MASH und MetAld betreffen Millionen Menschen weltweit, die meisten bleiben jedoch unentdeckt und unbehandelt. Die Häufigkeit von Fettlebererkrankungen steigt gleichzeitig mit Adipositas und Diabetes Typ 2. Hier kann ein Teufelskreis entstehen, da eine Fettleber auch umgekehrt das Risiko für Diabetes Typ 2 und Adipositas begünstigen kann. Deswegen kommt eine Fettleber selten allein, wie das Global Liver Institute warnt:

  • Bis zu 75% der Menschen mit Typ-2-Diabetes haben auch MASLD.
  • Über 70% der Menschen mit MASLD leben auch mit Adipositas.
  • Zwischen 20% und 80% der Personen mit hohem Cholesterin oder Triglyceriden sind ebenfalls von einer Fettlebererkrankung betroffen.

Zudem erhöht eine Fettlebererkrankung das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Entsprechend wichtig ist es, diesen Gesundheitsrisiken auf breiter Ebene entgegenzuwirken.

Häufig bleibt eine Fettleber lange ohne eindeutige Symptome, da die Leber selbst kein Schmerzempfinden hat. Einige Betroffene berichten jedoch über Druckschmerz im rechten Oberbauch, wenn die vergrösserte Leber gegen das umgebende Gewebe drückt. Eine Fettleber wird häufig durch Ultraschall in hausärztlichen Praxen festgestellt – mitunter als Zufallsbefund, wenn der Bauchraum aus anderen Gründen untersucht wird. Wird der Fettleber nicht durch Lebensstiländerungen und ggf. weitere Massnahmen entgegengewirkt, kann sie sich entzünden und eine MASH entstehen. Bei jahrelanger chronischer Entzündung kann die Leber vernarben. Im Endstadium kann dies zu Zirrhose, Leberkrebs und sogar zum Tod führen. So sind Fettlebererkrankungen in den USA bereits die häufigste Ursache für eine Lebertransplantation.

Fettleber erkannt, was tun?

Eine Fettleber kann sich mitunter vollständig erholen, wenn die Ursachen erfolgreich bekämpft werden. Auch Entzündungen – und im begrenzten Masse erste Vernarbungen – können sich dann zurückbilden. Im Zirrhosestadium ist es hierfür allerdings meist zu spät. Ein gesunder Lebensstil mit Gewichtsabbau, Alkoholverzicht, ausgewogener Ernährung und Bewegung stehen an erster Stelle. So wurden für eine mediterrane Ernährung günstige Effekte festgestellt. Kaffeekonsum ist erlaubt und könnte bei Fettleber sogar leicht günstige Effekte haben. Ungünstig sind dagegen Fast-Food, Süssigkeiten und Süssgetränke, zu denen nicht nur Limonaden gehören. Auch Obstsäfte und sogar Smoothies haben einen hohen Fruchtzuckergehalt, welcher eine Fettleber begünstigt. Im Herbst 2025 könnte mit Resmetirom ein erstes Arzneimittel für schwere entzündliche Fettlebererkrankungen zugelassen werden, die bereits zur Vernarbung der Leber geführt haben. Einige Betroffene nehmen heute bereits Semaglutid als Abnehmmittel ein. Ob dies durch die Gewichtsreduktion auch eine Fettleber zurückbilden kann, wird aktuell in einer Studie untersucht. Bei schwerer Adipositas, die nicht durch Lebensstiländerungen kontrollierbar ist, können mitunter auch chirurgische Massnahmen wie eine Magenverkleinerung dazu beitragen, dass sich nicht nur das Gewicht, sondern ggf. auch eine begleitende Fettleber sich zurückbilden kann.

Weitere Informationen zum Globalen Fettleber-Tag finden Sie auf der Webseite der Deutschen Leberhilfe e.V. unter https://www.leberhilfe.org/globaler-fettleber-tag-2025/ und der Webseite des Global Liver Institute unter https://www.globalfattyliverday.com.

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